Hamburg und mehr ...

Auch mehr als 10 Jahre später hat sich die Kiev nicht sehr verändert. Am auffälligsten ist die neugestaltete Frontmaske, die jetzt den kyrillisch/lateinischen Schriftzug in Schreibschrift statt der großen Blockbuchstaben aufweist.

Sie hat aber schon ein paar Vereinfachungen erfahren, der ausklappbare Standfuß wurde eingespart, die Rückwand vereinfacht und ein paar Gravuren wurden entfernt. Dafür hat sie einen Blitzanschluß bekommen.

Dies ist eine Kiev 4A von 1964 mit außergewöhnlich feiner Belederung in gutem Zustand. Ohne den Selen-Belichtungsmesser ihrer Schwester wirkt sie deutlich weniger klobig.

Ein paar Gerüchte ranken sich um diese Kamera. So soll sie z.B. 1963 und 1964 in Jena hergestellt worden sein, oder sie wurde gebaut, um Contax-Fälschungen zu ermöglichen.

Peter Hennig aus Schweden hat allerdings nachgewiesen, dass die Kamera identisch mit einer normalen Kiev 4 ist. Es fehlen lediglich die Gravuren, die auf die UdSSR hinweisen. Sie ist somit also in den Arsenal-Werken gebaut worden.

Charakteristisch ist, dass sie fast immer mit Zeiss-Sonnar-Objektiven ausgeliefert worden ist. Anfangs waren es wohl Restbestände der Nachkriegs-Sonnare, später wurden aus dem Westen aufgekaufte Restbestände von Zeiss-Sonnaren (meist 1,5/50mm) aus Oberkochen verwendet.

Teilweise wurden die Kameras nachträglich mit dem Schriftzug "USSR OCCUPIED GERMANY" auf der Rückseite graviert. Die Gründe dafür sind unbekannt.