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Frühe Zorki 2C reparieren

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Hier haben wir eine recht frühe Zorki 2C, ein sogenanntes Übergangsmodell. Sie hat noch den alten Selbstauslöser, ähnlich gestaltet wie bei einer KIEV, aber schon die neuere Gravur des Namens auf dem Deckel. Danach wurden nur noch welche mit dem neuen Selbstauslöser produziert.

Sie lief recht schwer und die Verschlusstücher waren nicht mehr lichtdicht. Also muss sie einer Revision unterzogen werden.


1. Vorstellung

Vorstellung

Sie sieht auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus.

Der Selbstauslöserhebel ist zwar etwas abgegriffen, aber von einer defekten Zorki 2 hatte ich noch einen besser aussehenden übrig. Der Selbstauslöser der Zorki 2 und der frühen Zorki 2C sind identisch.

Vorstellung Vorstellung

2. Zerlegen

2.1 Äußeres

Zeitenknopf

Dann fangen wir mal an, sie zu zerlegen.

Als erstes wird der Zeitenknopf abgeschraubt. Beide Madenschrauben entfernen und nach oben abziehen (links).

Dann die kleine Schraube entfernen, die den Versteller der Blitzverzögerung hält (links unten).

Der Hebel des Selbstauslösers wird entfernt, die große Schraube hält ihn fest. Der Auslösehebel mit dem kleinen Pfeil lässt sich gegen den Uhrzeigersinn abschrauben, hilfreich dabei ist ein Gummihandschuh (unten).

Die Teile des Selbstauslösers (ganz unten).

Blitzverzögerung Selbstauslöser
Selbstauslöser

Das schwarze Teil links im Bild ist der Verbinder zwischen Hebel und Selbstauslöser.

Rückspulentriegelung

Zuerst die Madenschraube der Rückspulentriegelung rausschrauben und die silberne Hülse abschrauben (links).

Dann die Madenschraube des Spannkopfes abschrauben und den Spannkopf gegen den Uhrzeigersinn abdrehen. Dabei wie immer das Zahnrad im Inneren festhalten, um die Feder innen nicht zu überlasten (links unten).

Die Teile des Spannknopfes im Einzelnen (unten).

Spannknopf Spannknopf
Zubehörschuh

Es reicht, die markierte Schraube des Zubehörschuhs zu entfernen, damit man den Deckel abnehmen kann. Die beiden anderen Schrauben sind in einer kleinen Halteplatte unterm Deckel fixiert.

Nun müssen wir die Okulare entfernen. Der Ring über dem linken Messsucherokular lässt sich meist leicht entfernen, das rechte kann schon mal etwas fester sitzen.

Man kann bei ebay oder woanders praktische kleine Okularzangen in verschiedenen Größen bekommen, die einem die Arbeit sehr erleichten (unten).

Entfernen Sie auch gleich die beiden markierten Schrauben.

Die beiden hinteren Okulare sitzen oftmal leider sehr fest. Die Okularzangen können auch dort ihren Dienst einstellen (die Dinger sind recht weich). Über Nacht etwas Ballistol einwirken lassen hilft meist. Ich musste aber auch schon zu härteren Mitteln greifen, um sie entfernen zu können.

Das Okular zum Verstellen des vertikalen Bildversatzes sitzt auch oft recht fest. Dort leistet ein Spanner gute Dienste. Es gibt 2 äußere Schlitze zum Entfernen des Okulars, und 2 innere um den vertikalen Versatz zu justieren (unten).

Nachdem wir die Gehäuseschrauben entfernt und das Gehäuse abgezogen haben können wir nun die Rückspulkurbel abbauen.

Die Reihenfolge auf einigen Fotos ist nicht korrekt ;-) Vorm Abbau der Rückspulkurbel und des Spannknopfes sollte man den Body entfernen.

Beindruckt hat mich immer die schwarze Scheibe, die je nach Modell anders ausfällt. Mal ist sie dick und aus Guss, mal sind es mehrere einzelne Bleche. Alle anderen Teile sind über die Jahre immer gleich geblieben.

Die Teile im Einzelnen.

Rückspulkurbel Rückspulkurbel

2.2 Inneres

Deckel und Gehäuse sind entfernt, nun kommen wir zu den Innereien.

Fangen wir damit an, die Zeitensteuerung zu zerlegen. Das Mittelteil des Zeitenknopfes kann man gut mit einem kleinen Schraubenzieher abdrehen, den man durch das Loch steckt.

Danach kann man den Knauf abnehmen (Achtung, Feder!) und die Zeitenscheibe mittels der Madenschraube lösen.

Den langen Hebel herausziehen und die längliche Feder entfernen. Unten alle Teile im Einzelnen.

Zeitensteuerung Zeitensteuerung
Rangefinder

Um den Verschluss abzuschrauben, muss bei der Zorki C und 2C vorher der Messsucher entfernt werden, da der Verschluss hier von oben festgeschraubt ist.

Entfernen Sie die 3 markierten Schrauben. Dann kann der Messsucher mit etwas Fummelei abgenommen werden (links).

Die 3 markierten Schrauben halten den Verschluss (links unten).

Die Teile des ausgebauten und weiter zerlegten Messsuchers (unten).

Verschlussschrauben Rangefinder
Spannmechanismus

Der Spannmechanismus muss zerlegt werden. Entfernen Sie die markierte Schraube, die das Unterteil des Spannmechanismus festhält (links).

Dann die beiden Schrauben entfernen (links unten). Danach fällt der Spannknopf nach unten heraus (links unten).

Alle Teile im Einzelnen (unten).

Entfernen Sie die beiden kleinen Zahnräder innen. Wie schön verdreckt das alles nach Jahrzehnten doch ist... Eins der Zahnräder hat Links- und eins hat Rechtsgewinde (ganz unten links)!

Lösen Sie dann die Schraube an der Stachelwalze und nehmen Sie sie ab (ganz unten).

Spannmechanismus Spannmechanismus
Spannmechanismus Spannmechanismus

Wir bauen nun noch die Blitzverzögerung ab und entfernen den Selbtsauslöser.

Beim Selbstauslöser fällt einem irgendwann beim Hantieren eine kurze Stange entgegen. Keine Bange! Sie triggert die Auslösefeder, wenn der Selbstauslöser abläuft. Man steckt sie am besten direkt vorm Einbau des Selbstauslösers wieder rein.

Blitzverzögerung Selbtsauslöser

Nun kommen wir zu einem der kompliziertesten Teile, des kombinierten Auslöser- und Rückspulentriegelungmechanismus. Auseinander geht das recht leicht. Entfernen Sie die markierte Schraube.

Es kommen einem doch recht viele Teile entgegen, die irgendwie nicht zusammengehören wollen. Aber das ganze ist eigentlich ganz einfach ...

Links ist der Auslöser, daneben die kleine eben entfernte Schraube, die schwache Feder ist für die Verriegelung bei "B", die lange Stange löst aus, die dicke Hülse mit dem Gewinde ist für die Rückspulentriegelung, ebenso die zweigeteilte dünnere Hülse mit der Feder.

Außerdem entkoppelt das Ganze den Auslöser, so dass er sich nicht mehr mitdreht beim Spannen.

Auslöser Auslöser

3. Zusammenbau

Zum Zusammenbau des Verschlusses und Zuschneiden der Tücher verweise ich auf hier. Der Vorgang ist identisch und muss hier nicht nochmal wiederholt werden.

Ich möchte aber den Zusammenbau der Auslösers erläutern, da er mir doch etwas Kopfzerbrechen bereitet hat.

Als erstes wird die Stachelwalze wieder aufgeschraubt und das untere Zahnrad mit der Stange wieder eingesteckt.

Dann kann die längere Hülse wieder reingesteckt werden, zusammen mit der langen Stange und der Feder. Danach setzt man das Teil der Rückspulentriegelung wieder ein. Die kurze Hülse ist im Inneren des Teils der Rückspulentriegelung, zusammen mit der kleinen Feder.

Dann setzt man den Auslöser wieder ein, dreht das ganze so, dass man die kleine Schraube wieder einsetzen kann, und mit etwas Glück funktioniert es beim ersten Mal.

Auslöser Auslöser

4. Das Ergebnis

Ergebnis

Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen!

Mit dem neuen Selbstauslöserhebel und einem passenden Industar 22 von 1956 (wie die Kamera auch) aus meinem Fundus macht sie eine gute Figur.

Ergebnis Ergebnis

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Letzte Änderung am 11.03.2025